Wie ich 2007 meine eigene Lernpraxis gegründet habe, was dabei schief-, aber auch richtiglief – und warum es heute Programme wie den Kickstart Lerntraining gibt, die Berufsanfänger:innen den Einstieg erleichtern.
Was ich mir damals so sehr gewünscht hätte
2007 – Der Anfang
2007 war ich sowas von bereit, den Schritt in die Selbstständigkeit als Lerntherapeutin zu wagen.
Die Ausbildungen lagen hinter mir, ich hatte mir viel Wissen angeeignet und war voller Tatendrang. Endlich konnte es losgehen – zumindest dachte ich das.
Ich hatte mir meine Arbeit so wunderbar vorgestellt: Kinder beim Lernen unterstützen, Eltern begleiten, den Schulalltag ein Stück leichter machen.
Toll, nur: Ich hatte zwar alles vorbereitet, aber das Wichtigste fehlte: die Kunden.
Ich saß nun also in meinem wunderschönen, frisch eingerichteten Praxisraum für Lerntherapie und merkte: Die Menschheit hat nicht auf mich gewartet.
Aber wie lernen meine zukünftigen Kunden mich jetzt kennen? Wie komme ich an meine ersten Verträge und fülle meinen Kalender?
Alle sagten: „Du brauchst unbedingt eine Homepage!“
Klar, dachte ich, das klingt vernünftig. Nur – wie macht man so ein Ding?
Was muss da drauf, wie erstellt man sie, und kann ich mir das überhaupt leisten?
Die Suche nach dem ersten Schüler
Also druckte ich erstmal Flyer, legte sie in Praxen, Schulen und Briefkästen in der Nachbarschaft aus.
Ich sprach mit Lehrerinnen und Eltern, erklärte, was ich tue, was Lerntherapie und Lerncoaching eigentlich bedeuten, und hoffte, dass man mein Konzept versteht.
Und irgendwann war es dann tatsächlich soweit: Das erste Elterngespräch stand an.
Ich war unfassbar nervös.
Ich wollte natürlich alles richtig machen, mich gut verkaufen, kompetent wirken – nicht zu unsicher, aber auch nicht zu forsch.
Wie erkläre ich, was ich tue, ohne mich in Fachchinesisch zu verlieren oder mich unter Wert zu verkaufen?
Wie schaffe ich Vertrauen, ohne aufgesetzt zu wirken?
Ein paar Tage später durfte ich dann meinen ersten Schüler begrüßen. Ich freute mich so sehr!
Ein toller Junge, lebendig und klug – aber keines seiner Probleme passte so richtig zu dem, was ich in der Ausbildung gelernt hatte.
Plötzlich funktionierte nichts von dem, was in der Theorie so einfach klang.
Die Materialien passten nicht, die Testverfahren, die ich kannte, halfen mir nicht weiter.
Theorie trifft Realität
In der Ausbildung klang alles so geordnet und logisch.
In der Praxis war es ein Wechsel aus Versuch, Irrtum und Improvisation.
Ich verbrachte Stunden damit, Material zu sichten, Übungsblätter zu basteln, mich zu fragen, ob das, was ich tat, überhaupt reichte.
Ob ich nicht etwas übersehen hatte, ob es vielleicht einen besseren Weg gäbe.
Da waren tausend Fragen:
Welche Tests sind wirklich notwendig?
Welche Bücher und Arbeitsmaterialien lohnen sich?
Womit fange ich an?
Ich wollte helfen und gleichzeitig hatte ich oft das Gefühl, im Nebel zu arbeiten.
Kein Austausch, viele Fragen
Am schwersten wog aber nicht die Arbeit selbst, denn die liebte ich von Anfang an.
Es war das Gefühl, allein auf weiter Flur zu sein.
Kein Team, keine erfahreneren Kolleginnen, mit denen ich mich austauschen konnte.
Niemand, der mir sagte: „Das kenne ich, das hatte ich auch. Probier doch mal das!“
Es gab keine Facebook-Gruppen, keine Netzwerke für Lerntherapeutinnen, keinen Ort, an dem man einfach mal fragen konnte.
Ich saß zwischen Materialien, Lernspielen und einem Berg von Unsicherheit und hoffte, dass ich auf dem richtigen Weg war.
Das liebe Geld
Und dann war da noch dieses ewige Unbehagen, wenn es ums Geld ging.
Wie viel darf ich verlangen?
Ich will helfen, das steht außer Frage – aber darf man fürs Helfen wirklich Geld nehmen?
Und dann auch noch so viel, dass man davon leben kann?
Ich wollte fair sein, gegenüber den Familien, aber auch gegenüber mir selbst.
Doch in einer Zeit, in der kaum jemand offen über Honorare sprach, fühlte ich mich mit dieser Frage sehr allein.
Der ganze Orga-Kram nervt
Und als wäre das alles nicht genug, kam auch noch dieser organisatorische Teil der Selbstständigkeit als Lerntherapeutin dazu, der Teil, über den in keiner Ausbildung so wirklich ausführlich gesprochen wird.
Rechnungen schreiben, Verträge formulieren, sich mit Steuern, Krankenversicherung, Rentenversicherung und all den Dingen beschäftigen, die mit dem eigentlichen Arbeiten mit Kindern so gar nichts zu tun haben.
Ich erinnere mich noch gut an Abende, an denen ich stundenlang Formulare las, nur um am Ende festzustellen, dass ich kein Stück schlauer war als vorher.
Ich wollte doch einfach nur mit Kindern arbeiten – stattdessen eignete ich mir mühsam an, wie man eine Rechnung korrekt schreibt und was in einem Honorarvertrag stehen muss.
Ich lernte, dass man als Lerncoach oder Lerntherapeutin in der Selbstständigkeit zwei Berufe gleichzeitig ausübt: Fachkraft und Unternehmerin.
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Viele Jahre sind vergangen seit diesen ersten, unsicheren Tagen.
Ich habe im Laufe der Zeit vieles erarbeitet, ausprobiert, verworfen, neu gedacht.
Und immer, wenn ich zurückblicke, kommt mir der Gedanke, wie schön es damals gewesen wäre, jemanden an meiner Seite zu haben.
Jemanden, der mich anleitet, unterstützt, ermutigt und zeigt, dass all diese Unsicherheiten normal sind und wie man lernen kann, sicherer zu werden.
Und jetzt, so viele Jahre später, gibt es genau das, was ich damals gebraucht hätte.
Der Kickstart Lerntraining
Meine liebe Kollegin Dina Beneken, die ich über ihr Netzwerk, den Kompetenzzirkel Lernen, kennengelernt habe – ein Netzwerk für Fachpersonen, das ich seit Jahren sehr schätze und nicht mehr missen möchte –, hat den Kickstart Lerntraining ins Leben gerufen.
Der Kickstart Lerntraining ist ein Programm für alle, die gerade in die Selbstständigkeit als Lerntherapeutin, Lerncoach oder Lerntrainer starten.
Es begleitet Berufsanfänger:innen mit Struktur, Praxisnähe und vor allem mit echtem Wissen darüber, was am Anfang wirklich wichtig ist.
Im Sommer wagte Dina den großen Schritt und reichte den Lehrgang bei der ZFU, der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht, ein, um ihn zertifizieren zu lassen.
Ein aufwendiger Prozess mit vielen Anforderungen und noch mehr Detailarbeit.
Ich durfte Dina beim Erstellen des pädagogischen Konzepts unterstützen und weiß daher aus erster Hand, wie sorgfältig und durchdacht dieser Kurs aufgebaut ist.
Nicht nur einmal habe ich gedacht: Genau das wär’s damals gewesen!
Und dann – tada! – kam die Nachricht:
Der Kickstart Lerntraining wurde von der ZFU offiziell zugelassen.
In der Begründung hieß es u. a., es handle sich um einen „sehr gut komponierten und klar strukturierten Fernlehrgang“.
Am 15. November startet der nächste Durchgang, und ich freue mich total, dabei sein zu dürfen. Ich werde für den Bereich Lerncoaching zuständig sein – ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt.
Für alle, die gerade am Anfang stehen
Wenn du da stehst, wo ich 2007 stand, dann wünsche ich dir von Herzen ganz viel Erfolg und Freude bei deinem Start in die Selbstständigkeit!
So schwierig diese Anfangszeit manchmal war – ich habe es keinen einzigen Tag bereut, diesen Weg gegangen zu sein.
Und wenn du, so wie ich damals, das Gefühl hast, du würdest dich über Begleitung, Austausch und fachlichen Rückenwind freuen, dann schau dir den Kickstart Lerntraining unbedingt an.
Ich bin sicher, er wird dich wirklich weiterbringen.
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Komm in den Kickstart Lerntraining!